Der Babyschlaf und die Zeitumstellung: Tipps und Tricks

Zweimal im Jahr stellt die Zeitumstellung unseren kompletten Tagesrhythmus komplett auf den Kopf. Mit einem Baby oder Kleinkind kann die Situation noch zusätzlich erschwert werden:

“Hilfe, wie kann ich nun die Schlafenszeiten meines Babys anpassen? Muss ich das überhaupt?”, “Oh nein, bitte nicht noch eine Stunde früher aufstehen!”

Diese und vielleicht noch viele andere Fragen zerbrechen dir vermutlich, je näher die Zeitumstellung vorrückt, umso mehr den Kopf. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich dir die wichtigsten Tipps und Hilfestellungen für eine gelungene Zeitumstellung für dich und dein Baby mitgeben.

Warum die Zeitumstellung zum Problem werden kann!

Es gibt Kinder, die mit der Zeitumstellung bestens klar kommen. Vielleicht wachen sie am ersten Tag früher als sonst auf und ein wenig müder, aber das war es auch schon. Allerdings gibt es auch jene Kinder, denen die Zeitumstellung große Schwierigkeiten bereitet. Sie schleppen die Müdigkeit mehrere Tage mit sich und sind sehr quengelig. Der Grund dafür ist der Biorhythmus. Jeder Mensch, groß oder klein, hat seine ganz individuelle innere Uhr. Diese wird vom ständigen Wechsel zwischen Tag und Nacht gesteuert. Wenn es dunkel wird, produziert der Körper das Hormon Melatonin. Wir sind müde und schläfrig. Wird es am Morgen wieder hell, wird die Melatoninproduktion herabgesetzt und die Kortisonproduktion hochgefahren. Das führt dazu, dass wir munter und fit für den Tag werden. Doch nicht nur das Wechselspiel zwischen hell und dunkel steuert unsere innerer Uhr, sondern auch der Schlaf- und Wachrhythmus. Mit der Zeitumstellung wird der Schlaf- und Wachrhythmus um eine Stunde verschoben. Weiters wird es um eine Stunde früher oder später wieder hell bzw. dunkel, welches einen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt hat. Menschen, die auf Veränderungen sehr sensibel reagieren, können durch diese Umstellung für einige Tage völlig aus der Bahn geraten, besonders Babys und Kleinkinder. Dein Kind wird dir daher sehr danken, wenn du es liebevoll auf die bevorstehende Umstellung vorbereitest! Hierfür gibt es für dich drei Wege.

1. Die Zeitumstellung kommt gerade richtig!

Die Zeitumstellung, sei es im Herbst oder im Frühjahr, kann allerdings auch eine große Hilfe sein und zwar gerade da, wenn dein Baby beispielsweise morgens sehr früh aufwacht oder abends sehr spät zu Bett geht. Alles was du hier beachten musst ist, dass du eure “neuen” Zeiten einhalten musst und damit meine ich wirklich ALLE.

Ich gebe dir ein Beispiel:

Ausgangszustand – Dein Baby ist 9 Monate alt und ist in der Früh schon um 5 Uhr wach. Das erste Schläfchen wird um 8:00 Uhr gehalten, das zweite um 11:30 Uhr. Am Abend kommt dein Baby um 18 Uhr ins Bett. Du genießt zwar den frühen Feierabend, jedoch wünschst du dir morgens ein wenig länger schlafen zu dürfen.

 
Deine Lösung – Die Zeitumstellung im Frühjahr kommt dir in diesem Fall sehr gelegen. Denn die Uhr wird in der Nacht von 2 Uhr auf 3 Uhr gestellt. Deine Aufgabe hier ist es nun euren gesamten Rhythmus um eine Stunde zu verlegen, sprich: die Aufwachzeit ist nun um 6 Uhr morgens, das erste Schläfchen um 9:00 Uhr, das zweite um 12:30 Uhr und die abendliche Zubettgehzeit um 19 Uhr. Genauso veränderst du auch alle Essenszeiten. Da sich nun für dein Baby in Wirklichkeit gar nichts ändert, wird es bestens mit den “neuen” Zeiten klar kommen. Deinen persönlichen Vorteil daraus spürst du in 1-3 Tagen nach der Umstellung.
 
Die Umstellung im Winter kann für dich vorteilhaft werden, wenn dein Kind abends sehr spät ins Bettchen kommt.

2. Zeitumstellung leicht gemacht!

Kommen wir nun zum eigentlichenHandeln bei einer Zeitumstellung, wenn man mit dem aktuellen Tagesrhythmus sehr zufrieden ist und rein gar nichts daran verändert haben möchte:

Frühjahr – die Uhr wird um eine Stunde VOR gestellt
Beginne 6-12 Tage vor der Zeitumstellung, dein Kind je nach Alter 15-30 Minuten vor der eigentlichen Aufwachzeit zu wecken. Alle weiteren Schläfchen werden ebenso um 15-30 Minuten vorgezogen. Nach 3 Tagen weckst du dein Kind um weitere 15-30 Minuten früher auf und nach 3 weiteren Tagen nochmal.
 
Auch hier gibt es ein Beispiel:
Baby 10 Monate – Aufwachzeit – 7 Uhr, 1. Schläfchen – 10 Uhr, 2. Schläfchen – 14 Uhr, Nachtschlaf – 20 Uhr
Tag 1-3: Aufwachzeit – 6:40 Uhr, 1. Schläfchen – 9:40 Uhr, 3. Schläfchen – 13:40 Uhr, Nacht – 19:40 Uhr
Tag 4-6: Aufwachzeit – 6:20 Uhr, 1. Schläfchen – 9:20 Uhr, 3. Schläfchen – 13:20 Uhr, Nacht – 19:20 Uhr
Tag 7-8: Aufwachzeit – 6:00 Uhr, 1. Schläfchen – 9:00 Uhr, 3. Schläfchen – 13:00 Uhr, Nacht – 19:00 Uhr
Am 9. Tag findet die Zeitumstellung statt und ihr seid nun bei euren alten Tagesrhythmus wieder angekommen!
 
Herbst – die Uhr wird um eine Stunde ZURÜCK gestellt
Auch hier beginnst du 6-12 Tage vor der Umstellung, indem du ab dem ersten Tagschläfchen das Schlafangebot um 15-30 Minuten später anbietest. Nach 3 Tagen verschiebst du um weitere 15-30 Minuten und nach weiteren 3 Tagen wieder.
 
Es stellt sich allerdings nun die Frage bei welchem Alter du wieviele Minuten verschieben sollst! Dafür gebe ich dir folgende Richtlinie:
 
4-6 Monate: 15 Minuten
7-17 Monate: 20 Minuten
ab 18 Monate: 30 Minuten
 
Je jünger dein Kind also ist, umso mehr Tage musst du einkalkulieren. Natürlich kannst du diese Vorgehensweise auch erst NACH der Zeitumstellung durchführen. Das bleibt ganz allein dir überlassen. Wichtig ist, dass du euren Plan nicht aus den Augen verlierst.

3. Abwarten und passieren lassen!

Ist dir das alles zu kompliziert? 

Dann kannst du dich auch zurücklehnen und rein GAR NICHTS tun. Mit der Regel pendelt sich der alte Rhythmus nach max. 3 Wochen aufgrund des gewohnten Tagesablaufes, Terminen, Arbeits- Kindergartenzeiten, etc. von selbst wieder ein. Sei hierbei flexibel, verständnisvoll und geduldig mit deinem Kind und achte darauf, dass es nicht in die Übermüdung kommt.

Weitere Tipps für die gelungene Zeitumstellung:

  1. Setz dich nicht unter Druck! Sei flexibel und nimm einfach das mit, was für dein Baby und für dich gut funktioniert und zu eurem Alltag passt.

  2. Dunkle das Zimmer bis zu eurer Aufwachzeit gut ab, damit dein Kind nicht von eindringenden Sonnenstrahlen zu früh geweckt wird.

  3. Achte abends auf eine ruhige, entspannte Umgebung mit wenig Licht.

  4. Schreibe dir bestenfalls einen Plan auf, damit du mit den Zeiten nicht durcheinander kommst.

  5. Falls dein Kind in den Kindergarten geht oder bei der Tagesmutter ist, dann sprich mit den ErzieherInnen, ob es möglich ist, deinen Plan auch in der Einrichtung zu berücksichtigen. Ist dies nicht möglich, dann schraube trotzdem an den Zeiten, die du beeinflussen kannst.

  6. Gehe mit deinem Kind zu jeder Jahreszeit tagsüber viel an die frische Luft.

  7. Achte auf eine gesunde Ernährung für einen erholsamen Schlaf.